tom diesbrock ⎟ life + karriere coach in hamburg + online⎟ psychologe + autor
Berufliche Entwicklung
und Neuorientierung
Mid-Career-Crisis
Sind Sie unzufrieden mit Ihrer beruflichen Situation und wünschen sich Veränderungen?
Manche Menschen glauben, dass, wenn sie eine Veränderung angehen, es nur eine große sein kann – und unternehmen dann lieber gar nichts, weil sie sich eine Neuorientierung nicht (zu-)trauen.
Dabei können manchmal schon kleinere Entwicklungen – wie zum Beispiel andere Tätigkeiten oder Projekte, eine veränderte Work-Life-Balance, ein anderes Auftreten oder ein verbessertes Selbstmanagement – die Jobzufriedenheit erhöhen.
Ich erlebe auch nicht selten, dass jemand häufiger seinen Job wechselt und immer wieder auf dieselben Probleme stößt, weil die vor allem im eigenen Denken und Verhalten begründet liegen.
Daher ist es mir wichtig, zu Beginn eines Coachings zu analysieren, worin die Unzufriedenheit begründet liegt.
Um die berufliche Zufriedenheit
der Deutschen steht es seit langem nicht gut. Ungefähr 70% der Arbeitnehmer:innen empfinden – laut einer Studie des Gallup-Instituts – keine oder nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Job. 15% haben sogar schon innerlich gekündigt.
Denken Sie über eine berufliche Neuorientierung nach?
Um Menschen auf diesem Weg zu unterstützen, habe ich ein dreistufiges Programm erarbeitet, das sich im Coaching seit vielen Jahren bewährt hat. Darüber hinaus habe ich es auch als Basis für einen Onlinekurs verwendet.
Es ermöglicht Neuorientierern die Entwicklung beruflicher Alternativen und hilft ihnen, um auf dieser Basis eine Entscheidung zu treffen.
Oft wird dabei unterschätzt, was für diesen Prozess notwendig ist. Eine erfolgreiche berufliche Neuorientierung braucht immer
- die Entschlossenheit, sich überhaupt auf den Weg zu machen,
- den Mut, gewohnte Denkmuster infrage zu stellen,
- die Bereitschaft, eigene Ideen und Interessen ernstzunehmen,
- eine klare Struktur,
- einen passenden Zeitplan und
- die Bereitschaft, sich mit inneren Widerständen und Ängsten auseinanderzusetzen.
Gerade der letzte Punkt ist wichtig:
Wenn Menschen mit ihren Veränderungswünschen nicht zum Ziel kommen, liegt das fast nie an mangelnden Möglichkeiten – sondern daran, dass sie ihren Ängsten und Selbstzweifeln das Heft des (Nicht-)Handelns überlassen.
Mid-Career-Crisis?
„Die Mid-Career-Crisis – eigentlich keine schlechte Krise
Man steht schon viele Jahre mitten im Arbeitsleben, und beginnt eines Tages, die eigene Karriere kritisch zu betrachten und womöglich den Sinn des beruflichen Tuns zu hinterfragen.
Sind das nur vorübergehende Zweifel? Oder der Beginn einer Mid-Career-Crisis, über die seit einer Weile viel geschrieben wird – dem berufliche Gegenstück zur „klassischen“ Midlife-Crisis?
Manche Menschen gestehen sich nun ein, dass sie noch nie von ihrer Berufswahl überzeugt waren. Sie sind vielleicht den Weg des geringsten Widerstands gegangen, haben sich für eine Ausbildung oder ein Studium entschieden, weil es vernünftig oder sicher schien – oder weil die Eltern dazu rieten. Und darüber haben sie sich nie gefragt, was sie wirklich tun wollen.
Ich treffe aber auch Menschen, die lange zufrieden waren mit ihrer Tätigkeit und viel erreicht haben – jetzt jedoch realisieren, dass sie so nicht weitermachen wollen.
Der Geist des Zweifelns
Manchmal werde ich gefragt, wie man sich motivieren kann, um wieder Spaß an der Arbeit zu finden. Schließlich war der Job doch so lange okay. Das ist aber kaum möglich, wenn der Geist des Zweifelns und der Unzufriedenheit erst einmal aus der Flasche ist.
Was diese Frage nämlich nicht berücksichtigt: Unsere Interessen und Werte verändern sich im Laufe unseres Lebens. Was wir mit Anfang zwanzig spannend und interessant finden, verliert später wahrscheinlich seine Attraktivität. Und das ist auch gut so. Denn wäre es nicht seltsam, wenn wir mit fünfzig noch genauso denken wie mit zwanzig?
Ich mache die Erfahrung, dass jüngere Menschen oft danach streben, sich beruflich zu etablieren, Geld zu verdienen, aufzusteigen und an Status zu gewinnen. Zwischen dreißig und vierzig haben die meisten schon viel davon erreicht. Dann entwickeln viele den Wunsch nach einer Tätigkeit, die auch sinnvoll und erfüllend ist – und sie fragen sich:
Auf welches Berufsleben möchte ich später einmal zurückblicken?
Was wird mich dann stolz und zufrieden machen?
Viele Menschen stellen fest, dass sie keine quantitative Weiterentwicklung brauchen, sondern eine qualitative. Faktoren wie Geld, Anerkennung und Status motivieren nicht mehr. Oder dass sie die Branche und die Produkte, für die sie sich lange einsetzt haben, im Grunde gar nicht mehr interessieren
So beginnt die Mid-Career-Crisis häufig – und ist eigentlich keine schlechte Sache.
Denn sie stellt gute Fragen und kann uns motivieren, nach guten Antworten zu suchen. Diese lassen sich allerdings nicht ohne Anstrengung und nicht über Nacht finden. Sie können uns womöglich erst einmal verunsichern und sprichwörtlich „kalte Füße“ bescheren.
Zur »echten Krise« wird die Mid-Career-Crisis erst, wenn Menschen versuchen, sich davor zu drücken: Die Unzufriedenheit wird kleingeredet und als „Luxusproblem“ abgetan, der Wunsch nach einer anderen Tätigkeit als „unrealistisch“ verworfen. Man müsse sich nur zusammenreißen und den Kurs halten.
Mit der Verdrängung des eigentlichen Problems wächst jedoch das Risiko für Symptome wie Antriebslosigkeit, Schlafprobleme, Niedergeschlagenheit bis hin zu Depressionen oder psychogenen Erkrankungen.
Manche Menschen, die ihre Unzufriedenheit nicht mehr verdrängen können, verfallen in Aktionismus. Jetzt muss sofort eine Lösung her! Sie setzen sich so sehr unter Druck, dass sie natürlich keine vernünftigen Antworten finden – und kommen womöglich zu dem Schluss, dass es für sie gar keine Alternativen gibt.
Oder sie verschicken wahllos Bewerbungen in der Hoffnung, dadurch auf den richtigen Job zu stoßen. Wahrscheinlich geraten sie aber nur vom Regen in die Traufe.
Dabei ist eine Mid-Career-Crisis ein ganz normales Phänomen der beruflichen und persönlichen Reifung und Entwicklung. Sie wird nur dann zur destruktiven Krise, wenn man sich ihr nicht stellt.
Wie man konstruktiv mit den Fragen einer Mid-Career-Crisis umgeht, ist in den letzten Jahren ein immer häufigeres Coaching-Thema geworden.
Daher habe ich mich damit auch in meinem Buch Kopf aus dem Sand! beschäftigt.
Zur Mid-Career-Crisis habe ich Interviews gegeben in:
Businessinsider und Capital
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